Das Projekt Offenes Atelier Roddahn vom Flusskultur e.V. fand von Mitte Juni bis Ende Oktober 2023 in der Roddahner Dorfkirche bei Neustadt Dosse statt. Das Projekt ermöglichte Menschen der Region, unabhängig vom Alter, Nationalität und sozialem Hintergrund, ein hochwertiges Vermittlungs-, Vernetzungs- und Beratungsangebot im Bereich der bildenden Kunst und Design. Ohne festgelegte Zeitfenster, ohne Zeitdruck und Erwartungen stand die Kirche an zwei Tagen die Woche (Dienstag und Mittwoch) ganztägig offen und fungierte als viel besuchte kreative Begegnungs- und Schaffensstätte für Menschen der Region und darüber hinaus. Das Projekt wurde so gut angenommen, dass das ursprünglich geplante Projektende um einen Monat verlängert wurde.
Im Schnitt kamen bis zu 15 Menschen an einem Tag ins Atelier über den ganzen Tag verteilt. An einem Mittwoch waren es sogar 23 Menschen. Sie kamen aus der gesamten Region, aber auch Urlauber, die in der Gegend Familien besuchten, kamen mit ihrer gesamten Familie. Eltern und Kinder verbrachten den ganzen Tag im Schaffensprozess. Eine Großmutter und ihr fast erwachsener Enkel malten zusammen das Malspiel und nahmen die wertvolle Erinnerung mit nach Hause. Senioren kamen auch oft zum Zuschauen und reden ins Atelier.
Ich mache nie Kunst, aber dieses Erlebnis gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Zuversicht in meinen spontanen Entscheidungen.
Freude und Neugierde kam auf.
Erste Berührungen wurden über die hochwertigen und sehr unterschiedlichen Medien, Materialien und Papiere gemacht, und über eine Kreativmethode, die ich seit vielen Jahren entwickelt und variiert habe. Diese Methode bedient sich des inszenierten Zufalls, so kann Kontrolle abgegeben und Erwartungen vermieden werden. Vor allem geht es darum, nicht gegenständlich zu arbeiten, sondern um ein Erforschen, in sich hineinfühlen und Spielen mit den Medien. Ob Malerei, digitale Grafik, Druckkunst oder Arbeiten mit Ton, es waren keine Grenzen gesetzt. Durch die Förderung eines Druckers konnten die Leute viel mehr ausprobieren, ohne in ihre Originale zu malen, das wurde als sehr erleichternd wahrgenommen und gab viel mehr Sicherheit.
Der Künstler und Grafiker Bernd Demmig aus Babe zeigte den Besucher*innen zwei Tage lang, wie man Linoleumdrucke anfertigt und wie man diese druckt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen! Mit Ute König aus Neustadt Dosse gab es Gespräche über ihren Weg in die Kunst und einen Workshop in den Grundlagen der Aquarellmalerei. Bildhauer Jost Löber aus Groß Pankow kam mit formenreichem Material der Mobilen Kunstschmiede und vermittelte Grundlagen der plastischen Gestaltung. Mit Christiane Ludig-Wolf von der Schwäbischen Alb filzten wir Objekte aus Wolle in allen Farben.
Ein Besuch in Roddahn führt mich in das Offene Atelier in der Kirche.
Ich konnte noch die bereits hängenden Bilder anschauen, und schon lag ein weißes Blatt Papier vor mir. Meine Gedanken darüber, dass ich
ja gar nicht malen kann, konnte ich nicht zu Ende denken.